Zahnschmerzen: Bei diesen Zeichen sollten Sie zum Notdienst!
Generell sollten Zahnschmerzen beim nächsten Zahnarzttermin angesprochen werden. Bei diesen Symptomen oder Anzeichen sollten Sie aber sofort den zahnärztlichen Notdienst in Ihrer Nähe aufsuchen:
- Starke Schmerzen: Sobald die Zahnschmerzen Sie auf irgendeine Art einschränken, sollten Sie zum Notdienst. Wenn Sie den Schmerz auf einer Skala von 1 bis 10 über einer 5 einordnen können, und wenn Medikamente nicht den Schmerz lindern, sollten Sie ebenfalls den Notdienst aufsuchen.
- Fieber und Schwellungen: Dies sind Anzeichen für eine Entzündung. Entzündungen können bei fehlender Behandlung lebensbedrohlich sein.
- (Starke) Blutungen nach einem zahnärztlichen Eingriff: Bei Eingriffen wie Weißheitszahn-OPs sind leichte Nachblutungen normal. Treten aber plötzlich starke Blutungen auf, besteht möglicherweise sofortiger Behandlungsbedarf.
- Verletzungen am Zahn oder Kiefer: Kieferbrüche, abgebrochene oder ausgefallene Zähne in Verbindung mit Schmerzen sowie andere Verletzungen am Kiefer und dem Mundraum sollten ebenfalls sofort behandelt werden.
Um den nächsten zahnärztlichen Notdienst zu finden, können Sie unseren Service nutzen.
Was tun bei leichten Zahnschmerzen?
Grundsätzlich sollten alle Zahnschmerzen vom Zahnarzt abgeklärt werden. Wenn Sie also Zahnschmerzen bemerken, sollten Sie sich schnellstmöglich einen Termin bei Ihrem behandelnden Zahnarzt machen. Schmerzen sind immer ein Alarmsignal des Körpers. Daher sollte man dringend zum Zahnarzt gehen, auch wenn die Zahnschmerzen nachlassen. Falls Sie die Wartezeit bis zum Termin überbrücken müssen oder gerade kein Zahnarzt erreichbar ist, haben wir einige Tipps, wie Sie die Schmerzen etwas lindern können.
Sofortmaßnahmen bei Zahnschmerzen
Meistens hilft es, die schmerzende Stelle mit Wasser oder einem Kälteakku zu kühlen. Am besten wickelt man diesen in ein Tuch, um die Haut vor Erfrierungen zu schützen. Ist eine Entzündung schon weiter fortgeschritten, kann auch Wärme die Schmerzen lindern. Die Patienten sollten sich nicht körperlich anstrengen und sich nicht in die Sonne begeben. Meistens wird Sitzen angenehmer empfunden als Liegen.
Hausmittel bei Zahnschmerzen
Hausmittel können Zahnschmerzen lindern. Sie wirken allerdings nur oberflächlich und erreichen keine tief sitzenden Entzündungen.
- Gewürznelken oder Nelkenöl wirken durch das enthaltene Eugenol schmerzlindernd, desinfizierend und leicht lokal betäubend.
- Mundspülungen mit Teebaumöl, Salbei- oder Kamillentee können die Entzündung hemmen und den Schmerz reduzieren.
- Chlorhexidin (0,2 Prozent) ist eine medizinische Mundspüllösung und desinfiziert daher stärker als herkömmliche Hausmittel.
- Ölziehen: Ein Esslöffel Öl, eventuell leicht angewärmt, wird immer wieder durch die Zähne gezogen. Die antibakterielle Wirkung des Öls wirkt günstig auf die Mundflora und mildert den Schmerz. Das Öl sollte nicht geschluckt werden.
Schmerzmittel bei Zahnschmerzen
Muss man mehrere Stunden oder einen Tag mit Zahnschmerzen überbrücken, kann man Schmerzmittel einnehmen. Oft finden sich Schmerzmittel in der Hausapotheke. Apotheken sind meistens nicht weit entfernt. Ein Apotheken-Notdienst ist auch nachts und am Wochenende erreichbar. Alle Schmerzmittel müssen wegen Wechselwirkungen und Gegenanzeigen mit dem Apotheker abgestimmt werden.
- Ibuprofen (400 mg) ist bei Zahnschmerzen das Mittel der Wahl. Der Vorteil ist, dass dieses Medikament zusätzlich entzündungshemmend wirkt. Es wird empfohlen, zum Start eine hohe Dosis (2 mal 400 mg) zu nehmen und dann die Dosis zu reduzieren. Startet man mit einer niedrigen Dosis, besteht die Gefahr, dass man ständig erhöhen muss und zu viel einnimmt. Bei Selbstmedikation liegt die Tageshöchstdosis bei 1.200 mg (über einen Zeitraum von maximal vier Tagen für Erwachsene und Jugendliche ab 15). Auf ärztliche Anordnung kann die Dosis bis 2.400 mg am Tag erhöht werden.
- ASS (wie Aspirin®) kann kurzzeitig gegen Zahnschmerzen helfen. Der Wirkstoff reizt jedoch die Magenschleimhaut und kann zu Magenschmerzen führen. Acetylsalicylsäure wirkt blutverdünnend und gerinnungshemmend, darf also nicht vor Operationen genommen werden. Sollte aufgrund der Zahnschmerzen also ein Eingriff nötig werden, ist Aspirin nicht die beste Wahl.
- Paracetamol ist ein Mittel, das eher bei leichteren Zahnschmerzen wirkt. Das Medikament ist rezeptfrei und darf oft auch von Schwangeren und Kindern eingenommen werden.
- Metamizol (wie Novalgin®) kann bei sehr starken Zahnschmerzen eingesetzt werden, ist allerdings rezeptpflichtig und in der Apotheke nicht frei erhältlich.
Antibiotika bei Zahnschmerzen
Bei Individual- und Abenteuerreisen gehören auch Antibiotika in die Reiseapotheke. Diese können gegen akute Zahnschmerzen eingesetzt werden, bis die Patienten wieder in Gegenden sind, wo sie zum Zahnarzt gehen können. In der Regel brauchen Antibiotika 48 Stunden, bis sich eine Wirkung zeigt. Sie sollten jedoch dann nicht abgesetzt, sondern unbedingt über die spezifisch angegebene Zeit eingenommen werden. Außerdem sollte man verschiedene Antibiotika nicht mixen. In beiden Fällen besteht die Gefahr, dass einige Bakterien überleben und gegen das Medikament unempfindlich (resistent) werden.
Das Auswärtige Amt empfiehlt für die Reiseapotheke das Breitbandantibiotikum Amoxicillin, das neben Zahnschmerzen auch bei Abszessen und eitrigen Infektionen angewendet werden kann. Ebenfalls auf der Liste: Azithromycin, das auch in einer kurzen Drei-Tage-Therapie zum Einsatz kommen kann. Es empfiehlt sich dringend, Einsatz und Wirkungsweise von Antibiotika vorher mit dem Apotheker intensiv zu besprechen. Denn es kann unter anderem zu Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Problemen, Durchfall und Hautausschlägen kommen. Generell sollten Antibiotika nur in Notsituationen von medizinischen Laien angewendet werden.
Bei Zahnschmerzen immer zum Zahnarzt
Auch wenn Zahnschmerzen durch Schmerzmittel oder Antibiotika zurückgehen oder ganz verschwinden, sollte man anschließend zum Zahnarzt gehen. Die Symptome sind dann zwar verschwunden, die Ursache bleibt. Die Probleme werden verschleppt und tauchen irgendwann wieder auf. Es kann lebensgefährlich werden, wenn Bakterien einer versteckten Entzündung über den ganzen Körper streuen.

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